Die soziale Betreuung im Paul-Fleming-Haus
Die Zielsetzung der sozialen Betreuung im PFH orientiert sich an folgenden Schwerpunkten:
- Die persönliche Würde des Bewohners wahren
- Die Eigenständigkeit so lange wie möglich erhalten
- Orientierungshilfen geben
- Für körperliches und seelisches Wohlbefinden sorgen
- Erhaltene Fähigkeiten und das Gedächtnis trainieren
Der psychisch veränderte Mensch gerät oft ins soziale Abseits zum einen durch Vorurteile der Umwelt, zum anderen aber auch durch eigene Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit.
Der Wegfall von Aktivitäten im sozialen Bereich kann erhebliche geistige Störungen nach sich ziehen und/oder vorhandene psychische Erkrankungen verstärken. Wir unterstützen psychisch veränderte Menschen darin, ein möglichst ausgefülltes Sozialleben zu haben. Somit ist die Hospitalismus- prophylaxe ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit.
Die soziale Betreuung im PFH sieht ihre Aufgabe darin, dem Tag der Bewohner Gestalt zu geben und der Monotonie vorzubeugen. Vorhandene Fähigkeiten werden in der Gruppen- und Einzelbetreuung aufgespürt und gefördert.
Durch angepasste Aktivitäten setzen wir Reize und Impulse, die motivieren und das Wohlbefinden des Einzelnen steigern. Kleine Erfolge sowie Lob und Anerkennung stärken das Selbstbewusstsein und vermitteln ein Gefühl der Geborgenheit.
Frustration und Unruhezustände treten seltener auf.
Menschen mit eingeschränkter Verbalkommunikation können sich in einem regelmäßig durchgeführten, ihnen vertrauten Kreis, angstfrei durch Gefühlsäußerungen, Mimik und Gestik einbringen und an den Aktivitäten und Gesprächen teilhaben.
Gymnastik mit verschiedenen Geräten, Tanz, Ballspiele, Spaziergänge und Ausflüge erhalten und fördern die Beweglichkeit. Gezielte Ansprache des Bewohners auf allen Ebenen steigert die Wachheit und seine Wahrnehmungsfähigkeit.
Wichtig für die Arbeit mit psychisch veränderten Menschen ist das Wissen um seine Biografie. Nur so können wir auf seine Vorlieben, Abneigungen und bestimmte Verhaltensmuster eingehen. Auch der historische Aspekt der Generation (Weltkriege, Flucht, Wiederaufbau) spielt eine wesentliche Rolle, will man den Menschen verstehen und auftretenden Krisensituationen angemessen begegnen.
Das Wochenangebot und die Inhalte der Angebote müssen sich gerade in der Arbeit mit desorientierten Bewohnern immer wiederholen, da größere Abweichungen zu Überforderung führen und akute Verwirrtheitszustände provozieren.
Die zahlreichen Teeküchen im Haus bieten die Möglichkeit, in kleinen Gruppen hauswirtschaftliche Tätigkeiten zu planen und durchzuführen.
Der Garten im Paul-Fleming Haus lädt zu Spaziergängen, Gärtnern und Erholen an der frischen Luft ein.
Der hauseigene Bus wird für Ausflüge und andere Aktivitäten außerhalb der Einrichtung genutzt.
Und natürlich werden Feste und Feiern im Laufe des Jahreskreises, sowie persönliche Feste organisiert und ausgerichtet.
Die Betreuungskräfte nach § 43b
Durch die Neureglung des § 43b SGB XI im zweiten Pflegestärkungsgesetz haben alle Pflegebedürftigen, in teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen einen Rechtsanspruch auf Maßnahmen zur zusätzlichen Betreuung und Aktivierung. Diese Reglung ist am 01.01.2017 in Kraft getreten und wird von den Pflegekassen bezahlt.
Was einfach klingt, ist im Alltag von Pflege- und Altenheimen oft nicht so leicht umzusetzen. Denn gerade altersverwirrte Menschen brauchen viel Zeit und Zuwendung, um sich im Alltag zurechtzufinden – Zeit, die das Pflegepersonal häufig nicht hat.
Zusätzliche Betreuungskräfte sollen diese Lücke schließen. Sie unterstützen die Bewohner bei ihren alltäglichen Aktivitäten und übernehmen Aufgaben wie Spazierengehen, Lesen und Vorlesen, gemeinsames Basteln, Singen, Kochen und Backen. Sie leisten ihnen Gesellschaft, hören zu oder sind einfach nur da. Und so tragen sie wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität der von uns betreuten Menschen bei.